Großartiger Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung

Die VFLL-Mitglieder wählen alle zwei Jahre einen neuen Vorstand. Die letzte Vorstandswahl fand im September 2018 inmitten historischer Kulisse in der Nürnberger Burg statt. In diesem Jahr wird es coronabedingt zum ersten Mal in der 20-jährigen Geschichte des Verbands keine Präsenzveranstaltung geben. Die spannende Herausforderung: Die Mitgliederversammlung findet 2020 online statt und auch die Vorstandswahlen werden digital durchgeführt.

Zur Einstimmung auf die diesjährigen Wahlen haben die noch amtierenden Vorstandsmitglieder Susanne Janschitz und Georg-D. Schaaf auf die vergangenen zwei Jahre zurückgeblickt.

Welche drei Begriffe kennzeichnen deine Zeit im Vorstand?

VFLL-Vorsitzende Susanne Janschitz aus München, Foto: privat

Susanne Am Anfang dachte ich: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Tatsächlich hatten wir als Team wirklich einen schweren Einstieg, wir waren sechs völlig neue Leute und eine wackere Schatzmeisterin, die uns erst einmal vieles beibringen musste. Das zweite Jahr wurde dann durch Corona geprägt, die Pandemie hat uns erhebliche Mehrarbeit beschert – im Verband, aber auch durch weggebrochene Aufträge und Verdienstausfälle, die von Soloselbstständigen natürlich nur sehr bedingt durch verstärkte Akquise und Mehrarbeit aufgefangen werden können.

Sofern die, die erneut kandidieren, auch wiedergewählt werden, kommen Neueinsteiger jetzt in ein eingespieltes Team, das produktiv und kreativ zusammenarbeitet und gewohnt ist, auch in Krisen den Humor nicht zu verlieren. Bei uns gibt es kein Kompetenzgerangel, sondern einen großartigen Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung. Insofern relativiere ich meine drei Begriffe zu: Teamwork, Spaß am Gestalten und die befriedigende Bewältigung selbstgewählter Aufgaben!

Georg Zusammenarbeit in einem tollen Team, Straffung von Arbeitsabläufen, Zeitnot

Wenn du auf dein Interview von vor zwei Jahren zurückschaust: Wie gut konntest du deine Herzensthemen einbringen? Welche Erfolge nimmst du aus der Zeit mit?

Susanne Wir sind schon ein Stück weitergekommen bei der Organisationsentwicklung und Strukturierung der Vorstandsarbeit und haben uns technisch verbessert (beispielsweise zu Videokonferenzen hochgearbeitet, noch bevor der Name Zoom in aller Munde war). Dass „der Laden läuft“, ist für mich sehr befriedigend – selbstverständlich verdanken wir das vor allem den vielen ehrenamtlich Engagierten sowie unseren beiden unersetzlichen Geschäftsstellen-Frauen. Wir haben unter anderem die Riesenaufgabe übernommen, unsere IT-Landschaft zu erneuern und die Kommunikationsstrukturen zu verbessern; daran arbeiten wir gerade intensiv. Hier ist schon viel passiert: Die Saat ist gelegt und aufgegangen, bis zur Ernte dauert es aber noch etwas. Es ist schön, wenn man Projekte angeht, sie reifen sieht und sie irgendwann von der Agenda verschwinden, weil sie realisiert sind; an diesen Punkt möchte ich gern noch kommen. Das und der wunderbare Zusammenhalt im Vorstandsteam haben mich bewogen, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.

VFLL-Vorstandsmitglied Georg-D. Schaaf aus Münster, Foto: privat

Georg Genannt hatte ich vor allem das Fortbildungsangebot für die Mitglieder. Im Wesentlichen profitiert der Verband hier von dem starken Engagement des nun vierköpfigen Fortbildungsteams. Insofern dürften Erfolge eher diesem Team zuzurechnen sein.

Durch Corona sind allerdings manche weitreichenden Überlegungen vorerst auf Eis gelegt. Im Augenblick stehen im Mittelpunkt der Aufbau eines guten digitalen Angebots und gleichzeitig die Aufrechterhaltung wenigstens eines kleinen Angebots an Präsenzveranstaltungen unter Pandemiebedingungen.

Wie hat sich die Arbeit im Vorstand auf dein berufliches Weiterkommen ausgewirkt?

Susanne Ich war vorher schon ganz gut im Geschäft, und daran hat sich nichts geändert. Vielleicht ergibt sich mittelfristig eine neue Zusammenarbeit durch die Kontakte, die man als Vorstandsmitglied knüpft, das ist ja nie auszuschließen.

Georg Nicht messbar. Aber für anderes ehrenamtliches Engagement war es schon hier und da sehr hilfreich.

Was war dein persönliches Verbandshighlight in den letzten beiden Jahren?

Susanne Ich hatte tatsächlich drei: Der gewonnene KSK-Prozess eines unserer Mitglieder im Juni 2019 ist nicht nur fürs Lektorat, sondern auch die Übersetzung wissenschaftlicher und Sachtexte von Bedeutung. Wir haben uns sehr gefreut und das Mitglied beim Gang durch die Instanzen auch finanziell unterstützt.

Und dann natürlich die Mitgliederversammlung im September 2019! Die lief aus meiner Sicht ganz toll, wir haben das leidige Berichtswesen in den Hintergrund bzw. die Schriftlichkeit verbannt und hatten richtig Zeit zum Reden. Das finde ich unbezahlbar, es war wirklich ein Highlight für mich.

Gleich drauf, im Oktober 2019 konnten wir unser 1000. Mitglied willkommen heißen. Eine großartige Sache, die wir unzähligen Initiativen, Social-Media-Posts, Fortbildungs- und sonstigen Serviceangeboten in den letzten Jahren verdanken. Und eine schöne Bestätigung für die vielen aktiven Kolleginnen und Kollegen im Verband, dass unser Engagement durch größere Bekanntheit und Akzeptanz unseres Berufsstands und des VFLL belohnt wird.

Georg Im September 2019 die Fachtagung und Mitgliederversammlung in Berlin. Im August 2020 das erste reale Wiedersehen mit Kolleginnen und Kollegen meiner Regionalgruppe Rhein-Ruhr nach fast fünf Monaten mit strikten Kontaktbeschränkungen.

Interview: Katja Rosenbohm

Fotos (Porträts): © Georg-D. Schaaf / privat und © Susanne Janschitz / privat
Beitragsbild (groß): © Joachim Lüdtke


Infos zur Mitgliederversamlung am 14. November 2021 im Mitgliederbereich der VFLL-Website


Georg-D. Schaafs Website und Profil im VFLL-Verzeichnis


Interviews mit den Vorstandsmitgliedern (2018 und 2019)
Inken Kiupel
Ute Gräber-Seissinger
Sabrina Kröll
Claudia Lüdtke
Susanne Janschitz
Silja von Rauchhaupt
Dr. Ute Gräber-Seißinger

 

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