Ehrenmitglied Elisabeth Dorner und VFLL-Vorsitzende Susanne Janschitz

„Der VFLL von heute ist mit dem VFLL von vor 20 Jahren nicht vergleichbar“

20 Jahren mischte Elisabeth Dorner (RG Berlin) aktiv im Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. mit. Jetzt ist sie im Ruhestand, auf der diesjährigen Fachtagung (FFL) am Berliner Wannsee wurde sie zum ersten Ehrenmitglied des VFLL ernannt. Als Mitglied der ersten Stunde berichtet Lisa, wie es zur VFLL-Gründung kam und was sie in ihren verschiedenen Funktionen und Ämtern, die sie über die Jahre hinweg bekleidete, erlebt hat.

Seit wann bist du selbstständige Lektorin? Welche sind deine Schwerpunkte?

Ich bin seit 1998 selbstständig. Mein Schwerpunkt liegt auf Bildungsmedien: Lehrwerke und Begleitmaterialien für Englisch, Deutsch und Arbeitslehre waren meine Hauptarbeitsgebiete.

Wie hast du dich während der Laudatio, die auf der Tagung gehalten wurde, gefühlt? Was ging dir da alles durch den Kopf?

Ich habe mich sehr gefreut. Die Ehrung hat mir in Erinnerung gerufen, wie schnell die Zeit vergeht, einerseits, aber auch wie viel in dieser Zeit passiert ist. Der VFLL von heute ist mit dem VFLL von vor 20 Jahren nicht vergleichbar. Wir haben sehr viel erreicht, haben vor allem sehr an Professionalität gewonnen.

Du bist eine der Frauen der ersten Stunde. Wie war das damals?

Damals kannte natürlich noch jeder jeden, wir waren ein kleiner Kreis in Frankfurt, und es war immer spannend, wer als nächstes zu uns stoßen würde. Wir wussten ja gar nicht, wie viele freie Lektorinnen und Lektoren es überhaupt gibt. Deshalb hatte auch die Entwicklung der Website oberste Priorität.

Welche Ämter hast du im Laufe der Jahre innegehabt, welche Aufgaben erfüllt?

Von 1998 bis 2016 hatte ich immer eine Aufgabe im Verband. Nach der Gründung der Regionalgruppe Frankfurt war ich deren Sprecherin, und mit dem Eintrag des VFLL ins Vereinsregister wurde ich im Jahr 2000 Vorstandsmitglied. Dieses Amt gab ich wieder ab, als wir 2001 die Regionalgruppe Berlin gründeten. Gleichzeitig wurde ich als erste Berlinerin des VFLL in den Beirat der KSK (Künstlersozialkasse) entsandt, dort blieb ich bis 2009.

Das war ja eine ereignisreiche Zeit. Wie bist du auf die Idee gekommen, in Berlin eine Regionalgruppe zu gründen?

Ich bin 2000 von Frankfurt nach Berlin gezogen. Da lag es eigentlich nahe, die Gründungsarbeit in Berlin fortzusetzen. Außerdem fand ich schon eine kleine Gruppe Lektorinnen vor, die sich regelmäßig im Café Bilderbuch in der Akazienstraße zum Stammtisch traf. Auch Sabine vom Bruch war hier zum Beispiel dabei.

Und wie ging’s weiter in Berlin?

VFLL-Team 2007 bei der 8. Berliner DKB-Teamstaffel

Das VFLL-Team 2007 bei der 8. Berliner DKB-Teamstaffel (v.l.n.r.): Sibylle Strobel, Christine Gräbe, Elisabeth Dorner, Birgit Scholz, Hinnerk Dreppenstedt, Foto: privat

2004 habe ich das Sprecheramt in Berlin abgegeben und mich gleich der nächsten Aktivität gewidmet: Das war die Gründung einer Laufgruppe in Berlin. 2006 haben wir das erste Mal an einem Wettbewerb teilgenommen, der Teamstaffel. 2007 gab es dann erstmalig extra Laufshirts mit dem VFLL-Logo für die Läuferinnen und Läufer. Denn darum ging es ja auch: den VFLL bekannt zu machen auf der einen Seite und uns Einzelkämpfer*innen zu vernetzen auf der anderen Seite.

Und was machst du aktuell?

Für die Laufgruppe bin ich immer noch aktiv und organisiere spontan kleinere Events. Das letzte Amt als Delegierte habe ich 2016 abgegeben.

Gab es irgendwelche lustigen, peinlichen, schwierigen oder auch herausragenden Ereignisse, die du uns mitteilen magst?

Ein Meilenstein in der Verbandsgeschichte war die erste Fortbildung des VFLL in Berlin mit Irene Rumler im Literaturhaus, die wir in Kooperation mit der Akademie der Deutschen Medien München (damals noch Buchakademie) veranstalteten. Wenn ich heute den Veranstaltungskalender zu den Fortbildungen auf unserer Website betrachte, kann ich nur sagen: Hut ab! Vor allem das Grundlagenseminar halte ich für besonders wichtig, oder auch die Idee eines VFLL-Zertifikats. Mein Kompliment an das Fortbildungsteam!

Was magst du uns noch mitteilen?

Der VFLL lebt davon, dass viele Mitglieder sich engagieren und ihre Zeit für die gemeinsamen Ziele einsetzen. Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft junge Mitglieder sich aktiv einbringen werden.

Beitragsfoto (groß): VFLL-Vorsitzende Susanne Janschitz mit Ehrenmitglied Elisabeth Dorner auf der FFL 19, (c) Inga Beißwänger
Beitragsfoto (klein): VFLL-Team 2007, (c) privat


Elisabeth Dorners Website und Profil im VFLL-Verzeichnis


Zum VFLL-Fortbildungsprogramm

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