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Buchmesse-Diskussion: Auf die Kommunikation kommt’s an

VFLL-Kollegin Julia Hanauer vertrat bei der Podiumsdiskussion „Wie gelingt Kollaboration im Verlag?“ auf der Frankfurter Buchmesse das freie Lektorat. Wie es dazu gekommen ist und welche Themen sie einbrachte, erzählt sie in ihrem persönlichen Bericht.

Von Julia Hanauer

Das ist kein Beitrag zu meiner Teilnahme an der Podiumsdiskussion im Forum Verlagsherstellung der Frankfurter Buchmesse am 20.10. zum Thema: „Kollaboration im Verlag“ – es ist ein Dank an die Kolleginnen und Kollegen im VFLL!

Ende September, letztes Treffen der Frankfurter Regionalgruppe vor der Buchmesse: Wie immer sitzen wir in entspannter Runde im Literaturhaus zusammen, die Messevorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen. Christiane Kauer holt Unterlagen hervor und berichtet, dass die Buchmesse VFLL-Vorsitzende Dr. Inga Meincke anfragte, bei einem Prozess-Panel zum Thema „Kollaboration im Verlag“ teilzunehmen. Ob  jemand von uns sie dort vertreten mag, sie könne leider selbst nicht kommen … Ein Zettel mit Informationen über die Diskussionsveranstaltung geht rum, wir wundern uns über den Begriff „Kollaboration“ (vielleicht bräuchte der Kurator des Forums einen guten Lektor?), und meine Nachfrage, was überhaupt ein „Prozess-Panel“ sei, wird als Interesse an der Veranstaltung interpretiert. „Julia, mach du das doch!“, „Ja, du kannst das bestimmt gut!“, „Ich trag dich gleich mal ein“ …

Äh, Moment – kann ich das? Mach ich das? Aber, wie so oft, wartet die Zunge nicht auf das Hirn und das „Ja“ ist schnell raus.

Tja, zugesagt ist zugesagt. Ich freue mich, bin aber auch etwas unsicher. Werde ich den VFLL gut vertreten? So wie das zum Beispiel Inga Meincke, Friederike Schmitz und Cordula Natusch tun?

Die Kolleginnen beruhigen mich. Inga bedankt sich. Der Vorstand unterstützt mich.

Ich bekomme ausführliche Rückmeldungen auf meine Anfrage nach Erfahrungen mit Workflow-Systemen über die interne Verbands-Mailingliste, beim Mittwochsmessetreffen des VFLL gibt es Zuspruch, am Donnerstagmorgen, kurz vor der Diskussion, bekomme ich Tipps zum Umgang mit dem Mikrofon, während der Veranstaltung lächeln mich mindestens drei Kolleginnen aufmunternd an, hinterher bekomme ich positive Rückmeldungen. Wow! Für viele Verbandsmitglieder ist so eine Podiumsdiskussion sicher keine große Sache, aber für mich war es aufregend, und ich habe mich sehr gefreut, dass das so ernst genommen wurde und so viele Leute so nett und hilfsbereit waren.

Deshalb: Vielen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die mich unterstützt haben! Ich sage es beim Standdienst auf der Frankfurter Buchmesse auch immer wieder den am Verband interessierten Lektorinnen und Lektoren: Ich bin sehr froh, Mitglied im VFLL zu sein – auch wegen der großen Hilfsbereitschaft und des angenehmen Miteinanders!

Ach ja, ihr wollt wissen, wie die Diskussion verlaufen ist?

Nikola Ulrich (Publisher Consultants) moderierte das Gespräch, bei dem außer mir als VFLL-Vertreterin noch Thomas Gerhardy (Carl Hanser Verlag), Robert Görlich (juni.com Verlagssoftware), Carolin Reif (Neopubli) und Thomas Roggel (VDMA Verlag) teilnahmen.

Es ging vorwiegend darum, wie man Verlage sowie Autorinnen und Autoren dazu bringen kann, (endlich) mit Formatvorlagen und Workflow-Systemen zu arbeiten, um der Verlagsherstellung Arbeit zu sparen (und somit Zeit und Geld). Gern wäre ich stärker auf die Zusammenarbeit von Lektorinnen und Lektoren mit den Autorinnen und Autoren und der Herstellung zu sprechen gekommen, aber es ging dann doch mehr um technische Details. Zumindest konnte ich anbringen, dass auch die beste Plattform, das beste Programm eine gute persönliche Kommunikation nicht ersetzen kann. Und das Augenmerk auf die Flexibilität der Lektorinnen und Lektoren lenken, die mit verschiedenen Verlagen und Workflow-Systemen (ob digital oder nicht) kompetent arbeiten.

Julia Hanauers Website und Profil im Lektorenverzeichnis

Bild: Julia Hanauer (3. v. l.) in der Diskussion (Bild: Inga Beißwänger)

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