Dr. Mirjam Heintzeler (r.) und Birgit Bramlage von den BücherFrauen am Gemeinschaftsstand auf der RegensBUCH (Bild: Stefan Hotop, Freising)

1. RegensBUCH: Büchermenschen unter sich

Die Buchmesse RegensBUCH fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Der VFLL präsentierte sich und die Arbeit von freien Lektorinnen und Lektoren in einem Vortrag und am Gemeinschaftsstand mit den BücherFrauen. Die „Mission“: den VFLL in der Region sichtbar machen und ein ehrgeiziges Projekt von innovativ denkenden, umtriebigen Büchermenschen unterstützen.

 

Von Margit Unger-Kunz

 

Die Region Ostbayern rund um Regensburg hat eine rege Kultur- und Kreativbranche – was sich nicht nur an der Zahl der dort ansässigen Verlage ablesen lässt, sondern auch am beharrlichen Enthusiasmus der Büchermenschen, die hier als Autoren, Verlegerinnen, Buchhändlerinnen und Lektoren leben und arbeiten. Zu Letzteren zählt auch einer der Mitorganisatoren der Regensburger Buchmesse, VFLL-Kollege Bernhard S. Maier. Sechs Menschen aus der Verlags- und Medienbranche wagten das Experiment einer regionalen Buchmesse, auf der sich Verlage und Dienstleister dem Fachpublikum und anderen Literaturbegeisterten vorstellten. Im sogenannten Degginger-Haus, dem neu eingerichteten Kreativ- und Kulturzentrum der Stadt Regensburg, präsentierten sich am 5. und 6. November knapp 30 Verlage, Verbände und Mediendienstleister aus dem ostbayerischen Raum – und der VFLL war dabei. Bei der Premiere zählten die Veranstalter 1.700 Besucher.

Blick in einen der Ausstellungsräume (Bernhard S. Maier)

Blick in einen der Ausstellungsräume (Bild: Bernhard S. Maier)

Der VFLL zeigte sich in Regensburg nicht nur mit einem gut ausgestatteten Messestand, der besser nicht hätte platziert sein können – erhöht und an zentraler Stelle im Ausstellungssaal. Auch ein Vortrag von Dr. Mirjam Heintzeler, 2. Sprecherin der VFLL-Regionalgruppe Bayern, mit dem Thema „Blick hinter die Kulissen. Was machen freie Lektorinnen und Lektoren?“ zog viele Zuhörer an. In einem Referat zum Thema „Die BücherFrauen. Ein Verband stellt sich vor“ hatte zuvor schon Birgit Bramlage, Sprecherin der BücherFrauen München, für die Messebesucher viele Informationen bereitgehalten.

Das Interesse am Stand war groß, die Fragen zahlreich: Angehende wie erfahrene freiberufliche und angestellte Lektorinnen vernetzten sich, Selfpublisher und Leserinnen informierten sich über das Publizieren von Büchern und die Zusammenarbeit mit einem Lektor. Genau auf diese Fragen waren die VFLL-Mitglieder, die dankenswerterweise den Dienst am VFLL-BücherFrauen-Gemeinschaftsstand übernommen hatten, bestens vorbereitet. Die Kooperation mit den BücherFrauen brachte viele neue Kontakte und Anregungen.

Der Lektorenverband VFLL auf der 1. RegensBUCHDer VFLL beteiligte sich auch als Sponsor an der Veranstaltung. Dadurch war der Verband permanent sichtbar – in den Werbemedien, sozialen Medien und Presseartikeln ebenso wie bei der Auftaktveranstaltung am 4. November. Auf der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Digitalisierung – Gefahr für das gedruckte Buch oder Chance zur Vielfalt?“ diskutierten der Geschäftsführer des Börsenvereins des Buchhandels/Landesverband Bayern, Dr. Klaus Beckschulte, der Regensburger Verleger Fritz Pustet, der Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg, Dr. André Schüller-Zwierlein, und Dr. Matthias Segerer, der bei der IHK Regensburg verantwortlich für Kultur- und Kreativwirtschaft ist. Die Regensburger Autorin Carola Kupfer moderierte das Gespräch.

Am Ende dieser äußerst aufschlussreichen und kurzweiligen Podiumsdiskussion waren sich die Teilnehmer einig, dass sich auch in der Buchbranche digitale und analoge Medien sowie Publikations- und Vertriebswege nicht ausschließen, sondern ergänzen und auch in Zukunft nebeneinander bestehen bleiben werden. Allerdings komme es darauf an, dass in Zeiten, in denen immer mehr und immer schneller überall verfügbarer „Content“ produziert und veröffentlicht wird und in der der Konkurrenzdruck durch ein digitales Anbieter-Oligopol (Stichwort „amazon und Co.“) steigt, die Buchbranche weiterhin regulativ eingreifen und Qualitätsstandards sowie gerechte Bezahl- und Honorarsysteme aufrechterhalten muss. Und das heißt eben auch: Gerade im Zeitalter des Multi-Channeling ist die Arbeit von Lektorinnen und Lektoren so notwendig wie nie zuvor.

Großes Bild (v. l.): Birgit Bramlage (BücherFrauen) und Dr. Mirjam Heintzeler (VFLL) am Gemeinschaftsstand, Foto: (c) Stefan Hotop


Margit Unger-Kunz’ Website und Profil im Lektorenverzeichnis

 


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3 Gedanken zu „1. RegensBUCH: Büchermenschen unter sich

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